Hohenzollerisches Landesmuseum
Schloßplatz 5
72379 Hechingen

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Ansprechpartner: David Hendel

Mittelalter

Mittelalter 1 Den Auftakt zur Abteilung Mittelalter bildet eine kleine Installation zur Sage vom Höllischen Schuss, die im "Hexenhammer" und in der "Zimmerischen Chronik" überliefert ist. Ein Diener des Grafen von Zollern habe, so heißt es dort, im Glauben, dadurch in unfehlbarer Armbrustschütze zu werden, drei Schüsse auf ein Kruzifix unterhalb der Burg Hohenzollern abgegeben und sei darauf hin wie angewurzelt stehen geblieben. Die Sage wirkte bis ins 18. Jahrhundert fort und verweist darauf. dass Geschichte nicht nur in Form von Fakten und Sachüberresten vermittelt wird, sondern auch über Jahrhunderte fortdauernde Legendenbildung.

Die mittelalterliche Geschichte der Grafschaft Zollern war gekennzeichnet durch den Aufbruch des 13. Jahrhunderts, der sich in der Gründung der Stadt Hechingen und der Gründung des Hausklosters Stetten bei Hechingen manifestierte. Im 14. und 15. Jahrhundert gerieten die Grafen von Zollern durch Erbteilungen und einen Bruderkrieg in eine schwere Krise, dessen Tiefpunkt die Zerstörung der Burg Hohenzollern durch die Reichsstädte im Jahr 1423 darstellte. Diese Epoche ist durch einen wertvollen Münzschatz des 13. Jahrhunderts, durch Keramikfunde und seltene Textilreste und eine spätgotische Stollentruhe repräsentiert. An einer Tonstation kann sich der Besucher die Geschichte des "Raubritters" Graf Friedrich von Zollern († 1443) erzählen lassen.

Mittelalter 5 Die Krisenzeit des 14. Jahrhunderts (Pest von 1348/50) führte zu einem Aufschwung der Volksfrömmigkeit. Kirchenbauten und Altarstiftungen bewirkten einen Boom an religiösen Bildwerken. Ein Raum mit Werken der spätgotischen Sakralkunst präsentiert das künstlerische Schaffen am Ende des Mittelalters. Zu den bedeutenden Kunstwerken zählen die Haigerlocher Madonna und andere Skulpturen aus dem Umfeld der Ulmer Werkstatt von Michel Erhart.