Winfried Keidel übergibt Fotosammlung dem Hohenzollerischen Landesmuseum

7.8.2008
Sein (Berufs-)Leben lang hat Winfried Keidel mit professionellen Kameras fotografiert. Seine private Sammelleidenschaft allerdings galt den Amateurkameras. Rund 200 Kameras, Objektive, Blitzgeräte und Zubehörteile übergab der Senior des Hechinger Fotogeschäftes - seit 1855 ist dieses in nunmehr 5. Generation in Familienbesitz - als Dauerleihgabe an das Hohenzollerische Landesmuseum.
Die Sammlung wurde von Helga Ciriello vom Landesmuseum inventarisiert und katalogisiert, sehr zur Zufriedenheit von Winfried Keidel, der die zweitaufwändige Fleißarbeit lobte. Hört man Keidel von der Entwicklung der Amateurkameras und damit auch von der Entwicklung der Amateurphotographie überhaupt erzählen, eröffnet sich ein spannendes Spektrum privater Bilderstürme. Fast ausschließlich deutsche Kameras aus den Jahren 1900 bis ca. 1980 – somit aus der Blütezeit deutscher Kameraproduktion – bilden den Grundstock der Sammlung. Bei der "Elektronisierung" und Verlagerung der Produktion nach Asien hat Keidel einen Schlussstrich gezogen.
Auch die technischen Fortschritte kann Fotografenmeister Keidel als Fachmann natürlich erläutern: am Anfang standen nach den Plattenkameras die Rollfilm-Box und die zweiäugigen Spiegelreflexkameras im Mittelformat. Ab den 1950er-Jahren überrollte dann der Kleinbildfilm und die zugehörigen Kameras den Markt und brachte schlussendlich den Durchbruch der Massenfotografie.
Zum Geschenk gemacht hat Keidel dem Landesmuseum noch eine Seltenheit: private Fotoalben aus den Jahren 1860-1920. Vom Firmengründer, dem Lithograph Johann Konrad Daiker, über zahlreiche Kinder- und Erwachsenenportraits bis hin zu Berühmtheiten der Zeit stellen diese ein außerordentliches Zeitdokument für den Beginn des 20. Jahrhunderts dar.

Übergabe Fotosammlung von Winfried Keidel
Bei einem offiziellen Übergabetermin konnte sich neben Helga Ciriello und Dr. Stefan Schmidt-Lawrenz vom Hohenzollerischen Landesmuseum auch Fachbereichsleiter Jochen Bangert von der hohen Qualität der Sammlung Winfried Keidels überzeugen.