Vergangene IiQ-Präsentationen
Januar bis März 2023: Hohenzollern-Grafiken aus der Sammlung von Landrat Hans Speidel
Eine kleine, aber feine Sammlung von Druckgrafiken aus dem 19. und 20. Jahrhundert mit hohenzollerischen Motiven. Die Grafiken - mit dazu gehört eine Hohenzollerische Landesordnung von 1698 - stammen aus dem Besitz des früheren Hechinger Landrats und gebürtigen Schlatters Dr. Hans Speidel (1900 bis 1984). Speidel war von 1946 bis 1966 Landrat des Landkreises Hechingen. die kleine Grafiksammlung wurde dem Museum von Speidels Sohn Hans-Werner Speidel geschenkt. Ausgestellt wurden 12 kleinere Stahlstiche, teils sehr schön koloriert, mit Darstellungen aus ganz Hohenzollern, ein größeres Aquarell des Albtraufs und die erwähnte Landesordnung.
April bis Juni 2022: Das Hechinger Gießkännchen 1889/1890
Ein Hechinger Bub soll angeblich die Gattin des preußischen Landgerichtsrats Menzen nass gespritzt haben. Daraus entwickelt sich eine heftige juristische Auseinandersetzung - der Hechinger Gießkännchen-Prozess. Die Vorgänge vom Sommer 1889 schilderte der Hechinger Hofapotheker Obermiller in einer Zeitungsanzeige mit dem Titel „Das Gießkännchen. Beamtenthum und Plebs“: „Auf der einen Seite des ca. 16 m breiten Marktplatzes ging der Herr Landrichter mit Gattin, auf der anderen Seite spielte eine Anzahl Kinder von 6-9 Jahren mit einem ca. 1/2 L. haltenden Gießkännchen. Das Treiben der Kinder schien die sehr reizbaren Nerven des Hrn. Landrichters zu erregen, und so rief er meinem Sohn [Richard] ... zu: ‚Hör mal auf, junge, oder ich schlag dir ein Paar hinter die Ohren.‘ Keines der Kinder schien diese Worte verstanden, oder auf sich bezogen zu haben, als der Herr Landrichter aber von Polizei und Gericht schrie, sahen sie sich um; ... Der Umstand also, daß die jungen Schwaben die fremden Laute und den schnarrenden Ton des Herrn nicht sofort verstanden, versetzte diesen so in Aufregung...“ Der harmlose Vorgang spitzte sich zu. Auf die Androhung einer Geldstrafe hin soll der Apotheker den Landrichter einen Narren genannt haben. Als dann der ganze Vorgang auch noch in der überregionalen Presse breit behandelt wurde, begann die preußische Justiz scharf durchzugreifen. Mehrere Hausdurchsuchungen förderten z. B. Privatbriefe des Hofapothekers zutage, die persönlich verletzende Angriffe gegen die ermittelnden Justizbeamten enthielten. Diese bekamen kaum Unterstützung aus der Bevölkerung, wie der Hechinger Staatsanwalt klagte: „Da es sich um preußische Beamte handle, werde ein erheblicher Teil der Bevölkerung Partei gegen sie ergreifen.“ Schließlich standen 19 Prozesse an, sowohl gegen den Hofapotheker als auch gegen die ihn unterstützenden, vorwiegend demokratischen Zeitungen. Der Hauptvorwurf lautete nun: Beleidigung von Staatseinrichtungen. Die abschließende Verhandlung vor dem Landgericht Frankfurt im Juni 1890 brachte statt der beantragten Gefängnisstrafe nur geringe Geldstrafen für die Angeklagten. „So endigte eine Gerichtsverhandlung, welche der einen Partei Geldstrafen und wohl auch recht erhebliche Kosten, der andern aber recht peinliche Feststellungen unter den Augen der Öffentlichkeit gebracht hat.“ Schon seit 1889 versuchten die örtlichen preußischen Beamten Obermiller gesellschaftlich zu isolieren. 1893 schließlich wurde der Hofapotheker aus der Museumsgesellschaft am Ort ausgeschlossen. Er verkaufte seine Apotheke [1898] und zog nach Cannstatt. Auch einer seiner Hauptgegner musste Hechingen verlassen. Er wurde ins hinterste Preußen, an die russische Grenze, versetzt.
Februar bis März 2022: Die Fahne des Gesangvereins Eintracht Hechingen-Friedrichstraße
Im Juni 1907 wurde diese Fahne feierlich bei einem Sängerfest in Hechingen geweiht. Die Vereinsmitglieder, mehrheitlich aus der Friedrichsstraße, also einem Teil der Unterstadt, putzten ihre Häuser heraus, schmückten alles, um den Besuchern und Teilnehmern des Sängerfestest einen herzlichen Empfang zu bereiten. Schließlich wurde auch die Vereinsfahne von Fräulein Pauline Dehner in die Hände von Fahnenjunker Jakob Schüßler übergeben. Nicht zu übersehen und zu verkennen ist die äußerst detaillierte Ausführung der Burg Hohenzollern. Auch Name und die Jahreszahlen umgeben harmonisch das Wahrzeichen der Region. Auf der anderen Seite ist eine Lyra mit hinterlegtem Notenband zu sehen. Umgeben wird diese einerseits von einem Lorbeerzweig und andererseits von einem Eichenzweig, Symbole für Erfolg und Treue bzw. Beständigkeit. Der Wahlspruch lautet:
Sind wir von der Arbeit müde, bleibt doch Kraft zu einem Liede. Der Verein Eintracht Hechingen-Friedrichstraße beschloss im September 2021 seine Auflösung, da es zu wenige aktive Mitglieder gab
Oktober 2021 bis Januar 2022: Ein längst verschollenes Beweisfoto
Der Luftschiffer Paul Spiegel bei der Gewerbeausstellung in Hechingen 1907.
Durch die Schenkung von zwei alten Fotografien aus dem Jahre 1907 von Gebhard Schneider an das Museum, kamen zwei Ansichten zur Gewerbeausstellung in Hechingen wieder ans Tageslicht. Gefunden wurden diese Fotografien im Haus Obertorplatz 10. Der Anlass für diese Fotografien war die große Jubiläums-Gewerbe-Ausstellung des Hechinger Gewerbevereins, anlässlich seines 50. Bestehens.
Juli bis September 2021: Volksmärsche in Hechingen-Stetten und Konstantin von Bayern
Die Volksmärsche in Hechingen-Stetten haben eine lange Tradition, welche sich tatsächlich zuerst aus einer ganz anderen Richtung als dem Wandern entwickelten. Mitte der 1960er-Jahre wurde ein Förderverein zum Bau der Mehrzweckhalle in Stetten gegründet. Den eigentlichen Anlass der Märsche bildete aber der tragische Tod von Konstantin von Bayern, welcher am 30. Juli 1969 bei einem Flugzeugabsturz bei Hechingen-Boll um Leben kam. Daraufhin wurden jährlich Märsche organisiert, bei denen die Teilnehmenden Wanderabzeichen erhielten. Diese Abzeichen nehmen Bezug auf lokale Sagen und historische Ereignisse.
April bis Juni 2021: Ansichts- und Postkarten vom Obertorplatz
Die Veränderungen im Laufe der Zeit (vom 19. Jahrhundert bis in die 1990er) sind mal mehr mal weniger deutlich zu erkennen. Weitere Bezeichnungen waren "Postplatz", aber auch "Adolf-Hitler-Platz".
Eine Postkarte fiel besonders auf, denn sie ist „gelaufen“, das heißt sie wurde beschrieben und auch abgeschickt. Es konnte herausgefunden werden, dass die Karte von Heinz Gutzeit, ehemaliger Realschulrektor in Hechingen, einst 1976 an eine Tante seiner Frau in die DDR geschickt wurde. Herr Heinz Gutzeit wurde am 18. April 2021 stolze 99 Jahre alt.
Januar bis März 2021: Gemälde des Heiligen Nepomuk
Der Heilige Nepomuk wurde um das Jahr 1350 als Johannes in Pomuk bei Pilsen geboren. Er war ein böhmischer Priester und Märtyrer. Er starb am 20. März 1393 indem man ihn von der Karlsbrücke in Prag in die Moldau stürzte. Grund dafür war ein kirchenpolitischer Konflikt mit König Wenzel IV. von Böhmen. Doch die Legende ist weitaus bekannter, seit etwa 1433. Dieser zur Folge, weigerte sich Johannes Nepomuk das Beichtgeheimnis zu verraten und zwar wollte er nicht preisgeben, was die Königin (entweder Johanna oder Sophie von Bayern) ihm anvertraut hatte. Ertränken war im Mittelalter für Geistliche die übliche Todesstrafe. Die Leiche des im Wasser Treibenden soll der Legende nach von fünf Flammen bzw. „hell glänzenden Wunderzeichen“ umsäumt gewesen sein, weswegen Johannes Nepomuk oft mit fünf Sternen um sein Haupt abgebildet wird. Im Jahre 1721, also vor genau 300 Jahren, wurde Johannes Nepomuk zunächst selig- und weitere 8 Jahre später heiliggesprochen. Er ist der Brückenheilige und Patron des Beichtgeheimnisses. Die genaue Herkunft (Provenienz) dieses Gemäldes ist unbekannt. Es wird aber zumindest auf die Mitte des 18. Jahrhunderts datiert. Es stammt aus dem Eugenienstift aus Hechingen.
Oktober 2020 bis Januar 2021: Die Bierhochschule Ohrenfanz - Eine Hechinger Hochschule?
in Hechingen gab es von 1877 bis 1892 eine illustre Männergesellschaft, die sich dem Bierkonsum verschrieben hatte. Doch es wurde auch gedichtet und über Politik philosophiert. Benannt hat sich die Gesellschaft nach der hiesigen damaligen Bezeichnung für Ohrwurm: Ohrawusler/Ohrenwurzler, Orhrenzwicker/Ohrenkneifer, denn am Gründungsabend befanden sich mehr "Ohrenfänzeler" im Biergarten als Menschen. Das allein schon charakterisiert die Bierhochschule als humorträchtige, lockere und nicht bierernste Vereinigung der Mitglieder.
Juli bis September 2020: "Kuriose Hohenzollern-Souvenirs"
Die Burg Hohenzollern als Motiv auf einer Muschel, einem Porzellan-Schuh, einem Maßband, einem Stopf-Ei, einem Zigarillo-Etui und einer Spardose.
Alle Souvenirs stammen aus der Sammlung von Tobias Matheis aus Hechingen.
Mai bis Juni 2020: "Zurück in Hechingen"
Zwei „Originale“ im Hohenzollerischen Landesmuseum
Das Stadtmüller Ehepaar Michael und Crescentia Pfister ließ sich in den 1840er Jahren portraitieren und zwar mit Pastellkreide. Die beiden Gemälde erzählen die Geschichte der Familie Pfister in Hechingen. Wann, wie wo arbeitete Michale Pfister, welcher Kinder hatten beide und was ist aus den geworden.
Januar bis März 2020: "Närrisches IiQ"
Ein Ölgemälde das das Ehrsame Narrengericht zu Grosselfingen zeigt (gemalt 1934). Eine Katzen-Maske der Narrenzunft Horig aus Gammertingen und drei Abzeichen/Orden der Narrhalla Hechingen.
Oktober bis Dezember 2019: "Ein "Nodenbuch" der Kirchengesänge"
Ein etwa 450 Jahre altes, handschriftliches, lateinisches Notenbuch, ein Antiphonar. Darin enthalten sind die Melodien und Texte der Gesänge des Stundengebets, sowie zugehörige Psalmen, Responsorien und Hymnen, welche nach dem Kirchenjahr angeordnet sind.
Juli bis September 2019: "Tapetenfragmente aus dem Alten Schloss"
Überreste von Wanddekorationen aus fürstlicher und bürgerlicher Nutzungszeit. Ebenso ein Blick auf den ehemaligen Hoftapezierer Franz Bühler.
April bis Juni 2019: "Überraschungskiste"
Die Überraschungskiste wurde bei Aufräumarbeiten Ende 2018 im Museum wiederentdeckt. Darin befanden sich Objekte, wie einen Schuh, ein kleines Fläschchen mit Inhalt, ein Werbeschild für Menier-Schokolade, Gebiss-Modelle und Kuriositäten. Schon beim Umbau des Alten Schlosses in den Jahren 2000 bis 2004 wurden diese Objekte auf dem Dachboden gefunden.
Januar bis März 2019: "Das Neue Schloss - 200 Jahre Burnitz-Bau"
Die IiQ-Präsentation widmete sich dem Gebäude gegenüber dem Museum, nämlich dem Neuen Schloss. Anlass war das 200-jährige Jubiläum der Fertigstellung des Schlossbaus 1819. Der Entwurf stammte von dem Frankfurter Architekten Rudolf Burnitz. Der Schwerpunkt der kleinen Ausstellung liegt in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Zu sehen gibt es originale Objekte wie einen Puttenkopf und geschmiedete Nägel sowie seltene Ansichten und Pläne, ergänzt durch Informationen über den Bau und seinen Architekten.
Oktober bis Dezember 2018: "Die Hohenzollerische Hochzeit 1598"
Die Hochzeit des Erbfolgers Johann Georg von Hohenzollern-Hechingen mit Franziska Wild- und Rheingräfin von Salm-Neufville war eines der größten Feste der Renaissance in ganz Südwestdeutschland. Zu den knapp 1000 Stadtbewohnern gesellten sich nochmals 1000 Gäste der Hochzeit, welche aus Brunnen mit Wein und anderen Köstlichkeiten versorgt wurden. Zum 420. Jubiläum wurde auch der Künstler Konrad Weigand und der Dichter Jakob Frischlin in den Fokus gerückt.